Von Farbtönen über Schlangenaugen bis hin zu den Wimpernhärchen: Vier spannende Fragen und Antworten rund ums Thema Sehen.

ERKENNT MAN GIFTIGE SCHLANGEN AN IHREN PUPILLEN?
Kommt darauf an, wo man sich befindet. In unseren Breitenkreisen darf diese Faustregel tatsächlich angewendet werden, denn die wenigen giftigen Viper- und Otter-Arten lassen sich tatsächlich an ihren spaltförmigen Pupillen erkennen. Ungiftige Schlangen wie Nattern haben runde Pupillen. Wer Mitteleuropa verlässt und beispielsweise im Amazonas einer Schlange über den Weg läuft, der sollte ihr nicht allzu lange in die Augen schauen, auch wenn die Pupillen noch so kugelrund sind …

WELCHES IST DIE SELTENSTE AUGENFARBE?
Genauso wie unsere Haut- und Haarfarbe ist auch unsere Augenfarbe in erster Linie von der Pigmentierung abhängig. Über 90 Prozent der Menschen trägt eine Iris in dunklen Brauntönen, die restlichen 10 Prozent teilen sich die Grau-, Blau- und Grün.ugigen. Letztere sind mit lediglich 2 Prozent der Weltbevölkerung tatsächlich die seltensten Exemplare. Übrigens sind Menschen mit grünen und blauen Augen meist lichtempfindlicher als Menschen mit einer dunkleren Iris, da durch die geringe Pigmentierung mehr Licht ins Augeninnere gelangt. Somit müssen sich die hellen Gucker leider auch öfter hinter dunklen Gläsern verstecken.

WELCHES IST DIE DUNKELSTE FARBE DER WELT?
Je weniger Wellenlängen an Licht ein Gegenstand reflektiert, desto dunkler ist er. 2014 entwickelte eine englische Firma eine Substanz Namens Vantablack, welche so wenig Licht reflektiert, dass sie wirkt wie ein zweidimensionales schwarzes Loch. Um diesen verstörenden Effekt zu erreichen, arbeiteten die Forscher mit einem winzigen Raster an senkrecht stehenden Röhrchen, welche das einfallende Licht über eine Länge von 14 bis 50 Mikrometern «nach unten» begleiten. Reflektiert werden dadurch gerade mal 0,035 Prozent der einfallenden Strahlen. Auf einem einzigen Quadratzentimeter befinden sich eine Milliarde dieser Röhrchen. Auf grosses Interesse stiess die «dunkle Materie» nicht nur bei Militär und Raumfahrt, sondern auch beim britischen Künstler Anish Kapoor, der sich 2014 die exklusiven Nutzungsrechte für diese Sonderfarbe sicherte.

WACHSEN WIMPERN NACH?
Zwischen 200 und 350 Wimpern verzieren unser Augenlid und schützen dieses vor Schmutz und Staub. Wie viel wir davon haben und wie lange sie sind, hängt einerseits von unserem Erbgut ab und andererseits von der Pflege: Frauen, die ihre Augen täglich mit Zange, Tusche und künstlichen Verlängerungen malträtieren, riskieren natürlich öfter mal, eine davon zu verlieren. Wer also an seinen Wimpern hängt, sollte sich unbedingt täglich abschminken und (wenige oder) hochwertige Beauty-Produkte benutzen. Aber keine Sorge: Wimpern werden vom Körper sowieso im Durchschnitt etwa zwei- bis dreimal pro Jahr erneuert. Wer ein Wimperchen verliert, muss also höchstens 150 Tage auf ein neues warten – und darf sich in der Zwischenzeit etwas wünschen!